Der Tramlink kommt nach Potsdam

Nun ist es amtlich: die neuen Straßenbahnen für Potsdam kommen von Stadler. Wie die MAZ heute berichtet, hat die Berliner Firma die Ausschreibung über den Neukauf von insgesamt 13 Bahnen gegen die Konkurrenz von Siemens und Skoda gewonnen.

Als neues Fahrzeugmodell für Potsdam kommt dem Vernehmen nach der durchgehende niederflurige „Tramlink“ in die Landeshauptstadt. Die Unterzeichnung des Vertrages geht bereits heute über die Bühne.

So ähnlich wird sie aussehen, die neue Tram für Potsdam. (C) Stadler.

Der Tramlink für Potsdam soll nach ersten Informationen eine Länge von 42 Metern haben und damit wesentlich länger sein als die bisherigen Niederflurfahrzeuge vom Typ Combino (Siemens) und Variobahn (Stadler). Von den 246 Fahrgästen die das neue Fahrzeug fassen kann, sollen 74 sitzen können. Im Sommer schwitzen wird keiner von ihnen: die Bahnen sind voll klimatisiert. Auch für das Fahrpersonal gibt es einige technische Neuerungen. So soll der Tramlink selbständig Verkehrsschilder erkennen können und verfügt zudem über ein Kollisionswarnsystem.

In der Pressemiteilung der Stadtwerke heißt es weiterhin zu den Bahnen:

Die hellen, geräumigen und barrierefreien Fahrgastbereiche zeichnen sich durch breite Gänge und eine durchgängige stufenlose Begehbarkeit des gesamten Fahrzeugs aus. Auch über den Fahrwerken befinden sich komfortable Sitzplätze, die ohne Stufen oder Längsrampen erreichbar sind. Der Platz wird bestmöglich ausgenutzt. Zudem gibt es spezielle Eltern-Kind-Sitze, die mit der anderthalbfachen Breite ausreichend Platz für die kleinen Fahrgäste und ihre Eltern bieten. Vier gesondert ausgewiesene Multifunktionsbereiche im Bereich der sechs Doppeltüren erleichtern die Beförderung von Kinderwagen und Rollatoren. Zwei separate Bereiche sind dabei für Rollstuhlfahrer vorgesehen. Die Steuerung der kompletten Klimatisierung der Straßenbahn ist besetzungsabhängig und damit energieoptimiert. LED-Leisten im Türbereich zeigen den aktuellen Türstatus leicht sichtbar an. USB-Steckdosen an den Sitzplätzen ermöglichen den Fahrgästen das Laden von Mobiltelefonen.

Quelle: Stadtwerke Potsdam

Mit der Vertragsunterzeichnung endet der zweijährige Vergabeprozess. Für die Beschaffung der Neufahrzeuge stellt die Landeshauptstadt 60,8 Millionen Euro zur Verfügung. Damit können zunächst die 10 im Liefervertrag festgelegten Wagene und drei zusätzliche Fahrzeuge aus einer Option erworben werden. Die Tramlink kosten, damit aktuell knapp 4,7 Millionen pro Fahrzeug. Hierbei handelt es sich um eine der größten Einzelinvestitionen, die die Landeshauptstadt seit 1990 tätigt. Mit den neuen Fahrzeugen sollen bis 2025 auch die letzten Tatra-KT4D abgelöst werden. Drei der neuen Wagen sind bereits für die Streckenverlängerung nach Krampnitz eingeplant.

Neben den 10 ab 2024 erwarteten Tramlink, besteht die Option auf einen Kauf von 15 weiteren Wagen. Wie oben bereits erwähnt sind drei bereits finanziert.

Insgesamt umfasst das Finanzierungspaket für Krampnitz neben der Beschaffung der neuen Bahnen auch den zweigleisigen Ausbau der Nedlitzer Straße bis Campus Jungfernsee, Kapazitätserweiterungen des ViP-Betriebshofes sowie Planungen zur Verlängerung der Tram in den Norden. Das Gesamtvolumen für diese Vorhaben (Tram-Paket und Infrastruktur) umfasst insgesamt knapp 105 Millionen Euro.

Update: 15.12.2021, 08:30:

Nach Veröffentlichung der offiziellen Presseerklärung ist der Artikel noch einmal überarbeitet worden.

3 Kommentare zu „Der Tramlink kommt nach Potsdam

  1. Das Modell für Darmstadt ist aber kein Tramlink sondern ein neues Modell namens „TINA“. Tramlinks bekommen neben Potsdam bereits Erfurt und Jena.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar